Natürlich ohne Sheldon, dafür mit Herrn S. und Ehepaar W. samt erwachsenen Kids.
Mittwoch spät auf Campingplatz angekommen und als erstes Boxen von Herrn W. aufgestellt, um gegebenenfalls schlechter Musik zu kontern. Eigentlich noch nicht nötig, da Nachbarn sauberen Sound hören. Wollen sie nur wissen lassen, dass wir es können. Musikbrei über dem ganzen Platz. Überall! Rechts Rage Against The Machine, links AC/DC, gegenüber System Of A Down. Unfassbar. An Schlaf nicht zu denken. Nach ein paar Ksltgetränken und Ohrstöpseln ging es dann aber doch.
Morgens früh von Mädelsgruppe geweckt, die Zeltaufbau unbedingt schnatternd kommentieren müssen. Also raus und frühstücken.
Sanitäre Anlagen etwas weit entfernt. Habe Wahl zwischen Dixie und Porta Potti. Ich probiere beide und entscheide mich tags für die großen Blauen und nachts für das kleine Weiße neben meinem Schlaflager in Elise.
Stelle fest, dass rote Einwegbecher, Tischtennisbälle und Trichter mit Schläuchen zu jeder Stellplatzeinrichtung gehören und auch schon vormittags zum Einsatz kommen.
Nachmittags kleinen Abstecher zum Lidl gemacht. Der blaugelbe Lidl, den man von Zuhause kennt. Dachte ich. Tatsächlich riesiges Zelt, gefüllt mit allem, was man beim campen und auf einem Festival benötigt. Massen an Bier und anderen Alkoholika, Zelte, Schlafsäcke, Grillgut, frische Backwaren und sogar komplette Pavillons garniert mit rockiger Beschallung. Teilweise fröhliches Getanze in den Gängen. Hab vor Rührung Pipi in den Augen. So muss es im Paradies sein.
Tag zwei endet mit Deutsch Rap der übelsten Sorte von Nachbarn. Wir antworten mit Metal und gehen früh schlafen. Die Nachbarn nicht. Anscheinend brauchen sie nicht viel Schlaf. Wurden noch vor dem Aufstehen von Rammstein geweckt. Nicht so paradiesisch.
Tag drei beginnt ansonsten chillig mit Ballermann Untermalung der einen, während andere Nachbarn bayerischen Vormittag feiern. Musik geht leider wegen Schlagerbeschallung unter. Beschließen, ebenfalls Lied zu schreiben und sammeln schlechte Reime. Gegen Mittag die ca. 1000 Meter hoch zum Infield, um Jinjer aus der Ukraine und Fever 333 zu sehen. Hätten uns Rolltreppe für Steigung gewünscht. Auch hier und da ein schattiges Sitzplätzchen für uns Ü50 wäre traumhaft. Sind trotzdem schwer begeistert von der Atmosphäre. Überall gutgelaunte Menschen jeden Alters.
Gegen Abend noch mal hoch für Rise Against und Foo Fighters mit neuem Drummer.
Samstag weiter mit The Raven Age, später mit meinen Favorites Incubus und Tenacious D. Bin geflasht. Leider wegen altersbedingter Einschränkungen noch vor Kings of Leon und Evanescence das Camp aufgesucht.
Sonntag noch zu Boysetsfire und The Warning, und ein paar Runden mit dem Riesenrad gedreht. Nach dem Zusammenpacken Carpenter Brut und den legendären Toten Hosen beigewohnt. Auch hier waren Augen wieder größer als Beinmuskeln. Hätte gern noch viel mehr gesehen.
Gegen Mitternacht geschmeidig den Heimweg angetreten.
Fazit: Das war seit Langem das Beste, was ich erlebt habe. Und das bei Kaiserwetter. Das Genörgel über schmutzige Dixi-Klos, unfreundliche Ordner, etc. konnten wir nicht wirklich nachvollziehen. Alle waren bester Laune, super entspannt und freundlich. Die Dixis wurden mehrmals täglich geleert, und es war immer ausreichend Papier vorhanden. Wenn es zeitlich hinhaut, sind wir nächstes Jahr wieder dabei. Dann hoffentlich ohne Ballermann-Beschallung.
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Kommentare
Nächstes Jahr sind (wennet zeitlich hinhaut) auch die Boxen des Herrn W. wieder dabei. 👍🏽 😉 🤘🏾