Dass man bei Schlagern keine größeren Ansprüche bezüglich der Lyrik stellen darf ist landläufig bekannt. Aber das, was ich heute bei einem weiteren Ausflug in die WDR4-Welt vernommen habe, hat mich in vielerlei Hinsicht verstört. Ich war kurz davor, die "Fuck-diese-Chart-Dudelei-auf-1live-ist-unerträglich-mal-hören-was-auf-WDR4-läuft"-Reise zu bereuen.
Hand aufs Herz: Wer kennt den Text von Marianne Rosenbergs "Ich bin wie du"? Ich muss gestehen, dass ich den größten Teil der 70er Highlights mitsingen kann, aber diese Zeilen waren mir fremd. Bis heute:
Ich bin wie du
Wir sind wie Sand und Meer
Und darum brauch' ich dich so sehr
Ich bin wie du
Wir sind wie Tag und Nacht
Und für einander immer nur da
Und du weißt
Dennoch lass ich dir die Freiheit
Weil man sich dann leichter treu bleibt
Ich genauso wie du
Gerade das(gerade das)
Das macht unsre Liebe anders
Das macht unsre Liebe so anders
Und ich finde das gut
(Quelle: LyricFind)
Himmel! Jedes Kinderlied hat mehr Esprit. Am besten fand ich folgende Textstelle:
"Und ich finde das gut"
"Und ich finde das gut!" Hahaha! Solch lyrische Ergüsse klingen eigentlich nur bei unserem Bundes-Udo cool. Dem verzeiht man jede verbale Inkontinenz.
Zum Glück wurde die Wucht dieser Entdeckung durch The Slade, Manfred Mann und Tom Petty abgefedert. Wenn man mal von den Schlager-Spitzen absieht, ist der Sender besser als sein Ruf. Wie lautet doch das Motto? Schönes bleibt. Guten Abend!
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